Thunderbird 1.5 als Testversion im Netz
Den Phishern keine Chance
Betrügerische Phishing-Mails haben Konjunktur. Sie kommen mit gefälschten Absendern ins Haus, geben vor, von seriösen Unternehmen oder Banken zu stammen, und gaukeln ihren Empfängern beispielsweise vor, sie müssten dringend ihren Online-Banking-Account auffrischen. Im Nachrichtentext der Mail findet sich dann ein Link zur entsprechenden Update-Seite – eine getürkter Link, der niemals auf eine offizielle Seite, sondern immer auf meist täuschend echt nachgemachte Webseiten führt. Hier wird das potenzielle Opfer aufgefordert, persönliche Daten einzugeben: TAN- und Pin-Nummern beispielsweise. Diese Daten werden von den Betrügern dann für ihre kriminellen Aktivitäten genutzt.
Alarm bei verdächtigen Webadressen
Die Entwickler des Thunderbird möchten diesen Machenschaften einen Riegel vorschieben. Die Beta 1 der Thunderbird-Version 1.5 warnt bei verdächtigen Mails automatisch ihre Nutzer vor dem Aufruf möglicherweise gefälschter Webadressen. Verdächtig sind alle Webadressen, die nur aus einer nackten IP-Adresse bestehen. Gewarnt wird auch dann, wenn Linktext und URL nicht identisch sind. Darüber hinaus wird der gesamte Nachrichtentext einer HTML-Mail analysiert, um Betrugsversuche via Phishing anhand bestimmter Merkmale erkennen zu können.
Bessere Rechtschreibkorrektur
Nicht nur Sicherheit, auch Komfort stand auf der To-Do-Liste der Thunderbird-Entwickler obenan. So wurde beispielsweise die mehr schlecht als recht arbeitende Rechtschreibkorrektur der bisherigen Versionen gründlich überarbeitet. Die neue Version erkennt Tippfehler nun bereits bei der Eingabe und soll dem Vernehmen nach auch sonst zuverlässiger arbeiten. Verbessert wurde auch die Möglichkeit des Zwischenspeicherns einer Mail. In Thunderbird lässt sich nun ein Zeitintervall einstellen, in dem das Programm beim Erstellen von Emails automatisch zwischenspeichern soll. Datenverluste dürften von nun ab (fast) der Vergangenheit angehören.
Gegen Spam
Verbessert wurde auch die Spamabwehr. Bei Bedarf kann der Thunderbird-Spamfilter mit Spam Assasin oder SpamPal gekoppelt werden. Spammails werden dadurch wesentlich besser erkannt. Auch der Einstellungsdialog wurde überarbeitet. Die Unteroptionen des Einstellungsmenüs sind nun wie beim neuesten Firefox-Browser horizontal angeordnet. Die Einstellungsmöglichkeiten werden darunter auf Karteikarten zusammengefasst. Mutmaßliche Phishing-Mails können hier gekennzeichnet werden.
Bisher nur englische Sprachversion
Die erste Betaversion des Thunderbird 1.5 besitzt nunmehr auch eine automatische Updatefunktion. Der Thunderbird-Nutzer wird also künftig automatisch auf Softwareupdates und neue Versionen hingewiesen. Das Emailprogramm wird derzeit nur in englischer Sprache zum Download angeboten. Sie steht für die Betriebssysteme Windows, Linux und Mac OS X bereit.
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