Per Zombie frisch in den PC
USA führen Spam-Hitliste an
Die USA haben laut Antivirenfirma Sophos auch zwischen April und September dieses Jahres ihre Spitzenstellung als Mutterland des Spam behauptet. Zwar ist der Spamanteil, der von den USA aus ins Netz geblasen wird, um rund fünfzehn Prozentpunkte gefallen. Insgesamt stammen aber immerhin noch rund 26 Prozent aller Spammails, die Sophos in seinen Spamfallen „gefangen“ hat, aus den Vereinigten Staaten. An zweiter Stelle liegt Südkorea mit rund 20 Prozent, gefolgt von China (16 Prozent) und in weitem Abstand Frankreich mit rund 3 Prozent. Deutschland liegt mit 1,26 Prozent erfreulicherweise auf dem letzten Platz.
Helfen Gesetze wirklich gegen Spam?
„Internet Service Provider, die untereinander Informationen zur Bekämpfung von Spam austauschen, sowie die Verabschiedung des CAN-SPAM Gesetzes in den USA, haben in Nord-Amerika dazu beigetragen, die Aktivitäten der Spammer einzudämmen“, meint Jens Freitag von der deutschen Sophos-Niederlassung. Einige besonders eifrige Spamversender hätten sich dadurch sogar gezwungen gesehen, sich entweder ganz aus dem Geschäft zurückzuziehen oder ihren Standort in andere Länder wie China und Südkorea zu verlagern. In beiden Ländern ist laut Sophos ein starker Anstieg der Spammails festzustellen. Es bleibt fraglich, ob eine verschärfte Gesetzgebung tatsächlich den gewünschten Erfolg hat. Kritiker werfen dem US-Can-Spam-Act noch immer „Zahnlosigkeit“ vor. Es greife viel zu kurz und treffe eine unsinnige Unterscheidung zwischen legalem und illegalem Spam.
Legaler und illegaler Spam
Illegal ist Spam danach nur, wenn sich die Spamversender nicht an die gesetzlich vorgeschriebenen Regeln beispielsweise zur Kennzeichnung ihrer Mails als Werbung halten. Ebenfalls verboten sind Werbemails, die dem Empfänger keine Möglichkeit bieten, sich aus den Adresslisten der Versender auszutragen. Mails mit sexuellen Inhalten müssen darüber hinaus als solche gekennzeichnet werden. Wer diese Vorschriften einhält, versendet seinen unerwünschten Werbemüll völlig legal. Interessant wäre es deshalb gewesen, wenn Sophos der Frage nachgegangen wäre, wie sich das gesamte US-amerikanische Werbemailaufkommen in den vergangenen Monaten entwickelt hat. Offenbar haben die Sophos-Spammail-Zähler aber nur die illegalen Mails gezählt. Ihre Studie ist insofern wenig aussagekräftig.
Botnetze als Spamschleudern
Weit interessanter wird der Sophos-Bericht, wenn es um die Frage geht, mit welchen Mitteln Spam heutzutage verbreitet wird. Sophos will hier erstens eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Schadprogrammschreibern und Spammern und zweitens ermittelt haben, dass Spammer immer öfter auch zu anderen kriminellen Cyber-Betrugsmethoden greifen, mit denen sich Geld verdienen lässt. Spammer wechselten heutzutage „vermehrt zu Datenspionage oder Identitätsdiebstahl via Internet“, weiß Sophos-Mitarbeiter Jens Freitag zu berichten. Gleichzeitig habe man festgestellt, dass immer mehr Spam über so genannte Botnetze, also gekaperte und fernsteuerbare Rechner, verbreitet wird. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass Spammer und Viren-Autoren ungeschützte Rechner überall auf der Welt missbrauchen können, um ihre unerwünschten Nachrichten zu verbreiten“, sagt Freitag und fordert alle Emailnutzer auf, „sich am Kampf gegen Spam zu beteiligen“, indem sie sich umfassend vor Viren, Würmern und Trojanern schützen. Ein bisschen Eigenwerbung muss schließlich sein….
Zurück zur News-Übersicht