Vom Schreibtisch aus in ferne Galaxien? Microsoft macht’s möglich – mit WorldWide Telescope. Die Software erlaubt einen digitalen Blick durch verschiedene Weltraumteleskope in die unendlichen Weiten des Universums. Wer die technischen Möglichkeiten besitzt, kann sogar ein eigenes Teleskop über die neue Software aus dem Haus Microsoft fernsteuern. Die Daten, die WorldWide Telescope benutzt, stammen von verschiedenen Teleskopen auf der Erde und der Erdumlaufbahn. Wer WorldWide Telescope benutzen möchte, braucht allerdings einen in jeder Hinsicht überdurchschnittlich leistungsfähigen PC. Es gilt das Motto: Mehr ist immer besser.
Auf Googles Spuren
Google hat es mit seiner Weltraumsoftware Google Sky vorgemacht – Microsoft folgt nach. Der Redmonder Softwarekonzern hat ein eigenes interstellares Planetarium entwickelt – zumindest softwaremäßig. Das kostenlose WorldWide Telescope wurde in seiner Betaversion kürzlich auf den Markt geworfen und soll dem Konkurrenten aus Kalifornien möglichst erfolgreich Paroli bieten.
Mehrere Terabyte an Daten
Basis des neuen Programms sind mehrere Terabyte an Daten, die auf den Servern von Microsoft Research abgelegt sind und bei Bedarf über die neue Software abgerufen werden können. Das Datenmaterial stammt von irdischen Teleskopen. Aber auch Bilder des Hubble-Teleskops sowie des Röntgenteleskops Chandra und des Infrarotteleskops Spitzer sind mit dabei, um dem Nutzer einen beeindruckenden und detailreichen Blick ins Universum zu gewähren.
Astronomie wird zur Computerwissenschaft
Den Anstoß für das ehrgeizige, auf Wachstum ausgelegte Projekt hat der kürzlich verstorbene Microsoft-Forscher Jim Gray gegeben. Gray hat seit etlichen Jahren an diesem ehrgeizigen Projekt gearbeitet. Seiner Meinung nach würde sich die moderne Astronomie aufgrund der gewaltigen Datenmengen, die sie zu verarbeiten habe, zwangsläufig von einer beobachtenden zu einer analysierenden Computerwissenschaft entwickeln. Das WorldWide Telesope ist das Ergebnis dieses Denkansatzes.
Beeindruckende visuelle „Tricks“
Grundlage für das Programm ist Microsofts „Visual Experience Engine“. Diese Software ermöglicht die beeindruckenden visuellen „Tricks“, mit denen WorldWide Telescope aufwarten kann. Einiges davon ist längst bekannt und wird auch von Google beispielsweise bei Google Earth verwendet. Trotzdem braucht sich Microsoft mit seiner Software nicht zu verstecken. Wechselt der Anwender etwa von einem Objekt zum nächsten, wird aus dem ersten Objekt herausgezoomt, zum nächsten übergeschwenkt und hier wieder hineingezoomt. Das wirkt sehr elegant und geschmeidig, kennt man aber längst von Google Earth.
Was man an Software braucht
Voraussetzung dafür, dass das auch alles so geschmeidig funktioniert, ist, dass man über einen entsprechend leistungsfähigen Rechner verfügt. Denn die Systemanforderungen des 20 Megabyte großen Programms sind hoch. Ein Rechner mit Windows XP Service Pack 2 oder Windows Vista sollte es schon sein. .NET-Framework muss in der Version 2.0 installiert sein.
Anspruchsvolle Hardware
An Hardware ist ein Core 2 Duo mit 2 GHz Taktfrequenz erforderlich. Der Arbeitsspeicher sollte mindestens ein Gigabyte groß sein. Zudem empfiehlt Microsoft eine Grafikkarte mit 128 MB Speicher. Mehr Leistung ist auf alle Fälle besser. Auf Rechnern mit weniger Leistung läuft das Programm entsprechend eingeschränkt.
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