Details zum neuen Internet Explorer
Microsoft korrigiert seine Pläne
Es waren vor allem die eklatanten Sicherheitsmängel und die damit verbundenen sinkenden Marktanteile, die den Softwarekonzern aus Redmond dazu bewogen haben, trotz anders lautender Pläne noch in diesem Sommer eine Betaversion des Internet Explorers zu veröffentlichen. Ursprünglich hieß es aus Redmond, dass es keine neue Stand-alone-Version des Microsoft-Hausbrowsers mehr geben solle. Stattdessen sollte der allgemein als Sicherheitsrisiko geltende Internet Explorer bis zum Erscheinen des Windows-XP-Nachfolgers „Longhorn“ fleißig weiter geflickt werden. Sinkende Marktanteile, die der Internet Explorer vor allem seinem überaus erfolgreichen Konkurrenten Firefox verdankt, haben diese Pläne offenbar durchkreuzt. Microsoft kündigte kürzlich eine überarbeitete Fassung seines Browsers bereits für den Sommer dieses Jahres an. Die neue Browserversion werde sicherer sein und etliche neue Funktionen enthalten, hieß es. Allerdings schwiegen sich die Verantwortlichen darüber aus, welche Funktionen das sein könnten.
Neue Funktionen
Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen im Umfeld des Microsoft-Konzerns nun bekannt wurde, wird der Internet Explorer 7 in etwa jene Funktionen besitzen, die heutzutage prinzipiell längst Standard sind. Offizielle Stellungnahmen lehnt Microsoft derzeit noch ab. Doch inoffiziell sickerte durch, dass IE7 mit einer Tabbed-Browsing-Funktion ausgestattet wird. Daneben sollen Internationalized Domain Names (IDN) sowie das Grafikformat PNG besser unterstützt werden. Des Weiteren wird der IE7 einen eigenen RSS-Reader bekommen. Außerdem wird die Druckfunktion verbessert.
IE 7 soll sicherer werden
Auch in Punkto Sicherheit tut sich offenbar einiges. Es wird restriktivere Standardeinstellungen geben und die Benutzerschnittstelle für verschlüsselte SSL-Kommunikation soll verbessert werden. Das so genannte Cross-Domain-Scripting soll nicht mehr möglich sein. Daneben wird der IE7 mit dem kürzlich als Betaversion veröffentlichten Anti-Spyware-Programm aus dem Hause Microsoft zusammenarbeiten können. Ob und inwieweit der IE7 auch in der Lage sein wird, Domain-Spoofing zu unterbinden, ist noch nicht bekannt.
Streit um CSS2-Standard
Vorprogrammiert ist bereits jetzt ein heftiger Streit zwischen Microsoft und der Webentwickler-Community. Schon seit Jahren wird gefordert, dass der Internet Explorer als der im Web am meisten benutzte Browser die Webstandards des W3C besser unterstützen soll. Beklagt wird insbesondere die mangelhafte Unterstützung für CSS2. Barrierefreies Webdesign ist ohne den Einsatz von Cascading Style Sheets nicht möglich. Die konsequente Trennung von Inhalt und Layout setzt voraus, dass Webdesigner die Möglichkeiten, die ihnen CSS2 bieten, voll ausschöpfen. Der neue Internet Explorer wird zwar Gerüchten zufolge den CSS2-Webstandard besser als seine Vorgängerversionen unterstützen, ihn aber immer noch nicht ganz erfüllen. Nach massiven Protesten seitens der Webentwickler gibt sich Microsoft nun offenbar ein wenig konzilianter. „Webentwickler sind unsere Kunden“, hieß es ungewohnt kleinlaut aus Redmond. Das letzte Wort in Sachen CSS2 scheint wohl doch noch nicht gesprochen.
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