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18. November 2004:

Neue Suchdienste bei Google

Spezialsuche heißt das Zauberwort, mit dem Google und andere Suchmaschinen derzeit um die Gunst der Surfer buhlen. Nach der Produktsuchseite Froogle, den Google-News und der Suchmaschine für den Desktop hat Suchmaschinenkönig Google seit kurzem eine weitere Spezialsuche im Angebot. Google Scholar heißt die neue Suchhilfe, die sich besonders für wissenschaftliche Recherche eignen soll. Google Scholar ist noch im Beta-Test und derzeit nur in der US-Variante zu nutzen. Demgegenüber soll es die in den USA beliebte Produktsuchmaschine Froogle demnächst auch in einer deutschen Version geben.

Immer mehr Spezialsuchdienste
Die suchtechnologischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Suchmaschinen werden immer geringer, zitiert spiegel online den US-amerikanischen Suchmaschinenexperten Chris Sherman. Deshalb fällt es den einzelnen Anbietern tendenziell immer schwerer, sich rein suchtechnisch von der Konkurrenz abzuheben. Da das so ist, müssen die Suchmaschinenfirmen andere Wege finden, um die Konkurrenz in den Schatten zu stellen. Der eine Weg führt übers Image. Google hat als vorgeblich „qualitativ beste“ Suchmaschine gegenüber seiner Konkurrenz noch immer einen großen Image-Vorsprung. Doch andere Suchmaschinen sägen auch in punkto Image längst an Googles Thron, und die Gunst der Surfer kann sehr schwankend sein. Deshalb geht Google gern und oft den zweiten möglichen Weg, um sich von anderen Suchmaschinen abzuheben: Google bietet immer mehr spezielle Suchmaschinen an.

Google Scholar im Beta-Test
Das jüngste Googlesche Spezialprodukt heißt Google Scholar und soll die gezielte wissenschaftliche Recherche im Netz ermöglichen. Die nämlich ist über die „normale“ Google-Suchseite nur mehr schlecht als recht möglich. Ursache ist das Googlesche Page-Rank-System, das Webseiten vereinfacht gesagt nach ihrer Linkpopularität auflistet. Wissenschaftlich relevante Texte tauchen in den Ergebnislisten – wenn überhaupt – meist erst unter „ferner liefen“ auf. Sie sind allenfalls in der Fachwelt populär und werden dementsprechend weniger häufig verlinkt. Der „gewöhnliche“ Surfer, der die altbekannte Google-Suche nutzt, sucht populäre Inhalte und keine wissenschaftlichen Spezialdokumente. Und Google präsentiert ihm gerne, was er sucht. Spezialwebseiten mit wissenschaftlichen Inhalten, die nur einen kleinen Kreis von Google-Nutzern interessieren dürften, bleiben deshalb außen vor. Google Scholar will das ändern.

Google Scholar indexiert das „Wissenschaftsweb“
Die Suchtechnologie von Google Scholar ist so geeicht, dass sie gezielt wissenschaftliche Quellen durchforstet, die die „normale“ Websuche bisher ignorierte. Der neue Spezialservice aus dem Hause Google, der wie üblich zunächst in einer US-Beta-Test-Version angeboten wird, soll einen einfachen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen ermöglichen. Das neue Suchwerkzeug soll Wissenschaftlern und Forschern als erste Anlaufstelle für eine Literaturrecherche nach wissenschaftlichen Veröffentlichungen dienen. Über die Zahl der wissenschaftlichen Webdokumente, die Google Scholar bisher indexiert hat, schweigt sich die Suchmaschinenfirma aus. Tests zeigen jedoch, dass Suchanfragen bei Google Scholar vielfach zu hervorragenden Quellen führen – vorausgesetzt, man sucht im englischsprachigen Web. Fahndet man mit deutschsprachigen Suchbegriffen nach wissenschaftlichen Webinhalten aus deutschen Landen, stößt man schnell an Grenzen. Das hat weniger etwas mit der neuen Google-Suche, als damit zu tun, dass viele deutsche Webartikel in voller Länge nur gegen Bares einzusehen sind oder lediglich Bestandslisten deutscher Bibliotheken ausgegeben werden. Darauf allerdings hat Googles neue Suche keinen Einfluss.

Googles Froogle demnächst auch für deutsche Nutzer
Während Google Scholar derzeit nur in einer US-Version verfügbar ist, soll es die in den USA populäre Froogle-Produktsuche laut heise online demnächst auch in einer deutschen Variante geben. Via Froogle lassen sich die Kataloge von US-Online-Shops bequem durchsuchen. Die Suchergebnisse liefern neben einem Bild des gesuchten Produktes eine kurze Produktbeschreibung sowie natürlich auch den Preis, zu dem die Ware online erstanden werden kann. Google lädt derzeit alle deutschen Online-Händler ein, ihre Produktkataloge hochzuladen, damit sie in die neue Froogle-Suche aufgenommen werden können. Wann der Dienst startet, ist noch nicht bekannt.

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