Softwarekonzern Microsoft und Suchmaschinenflaggschiff Google haben ihre Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal veröffentlicht. Beide Unternehmen haben ihre Umsätze massiv ausweiten können. Sowohl Microsoft als auch Google glänzen mit eindrucksvollen Geschäftsbilanzen. Besonders zufrieden können Google-Aktionäre sein. Der Suchmaschinenprimus hat seinen Umsatz mehr als verdoppelt.
Google verdoppelt seinen Umsatz
Die Suchmaschinenfirma mit dem selbstgefällig zur Schau gestellten Saubermann-Image hat sich bisher stets geweigert, detaillierte Geschäftsberichte zu veröffentlichen. Doch an der Börse gelten andere Gesetze. Suchspezialist Google war nun erstmalig gezwungen, seine Bilanzen der Öffentlichkeit zu präsentieren und dürfte damit endgültig das Image der alternativen Underdog-Firma verloren haben, ein Image übrigens, das besonders in der konservativen US-Wirtschaftspresse immer wieder gern aufgewärmt wird. Aber Underdogs, womöglich noch mit selbstlos-alternativem Anstrich, setzen kaum 805,9 Millionen Dollar in nur drei Monaten um. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht diese Summe einer Steigerung um 105 Prozent. Google hat damit seine Umsätze mehr als verdoppelt und konnte auch beim Gewinn kräftig zulegen. Der Nettogewinn betrug rund 52 Millionen Dollar gegenüber 20,4 Millionen Dollar im Vergleichsquartal des Vorjahres.
AdSense-Programm erfolgreich
Google erwirtschaftete über die eigenen Seiten einen Umsatz in Höhe von rund 412 Millionen Dollar - auch dies eine Verdoppelung gegenüber 2003. Mit dem AdSense-Partnerprogramm nahm der Werbegigant eine Summe von 384 Millionen Dollar ein - 120 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Rahmen seines AdSense-Programms platziert Google kontextbezogene Werbeanzeigen auf seinen Partnerseiten, die pro Klick mit den Inhabern der Partnerseiten abgerechnet werden. Insgesamt zahlte das Unternehmen 303 Millionen Dollar an seine Partnerseiten aus.
Microsoft erwirtschaftet eine knappe Milliarde mehr
Auch Google-Konkurrent Microsoft hat für das letzte Quartal eine eindrucksvolle Geschäftsbilanz vorgelegt, die sowohl die eigenen Prognosen als auch die Erwartungen der Börsenprofis übertraf. Der Umsatz des Softwarekonzerns aus Redmond erhöhte sich um sage und schreibe eine Milliarde Dollar. Er stieg von 8,2 Milliarden Dollar im Vergleichsquartal des vorigen Jahres auf 9,2 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Der Gewinn kletterte von 2,61 auf 2,9 Milliarden Dollar, der Gewinn pro Microsoft-Aktie um 3 auf 27 US-Cent.
Auch MSN im satten Umsatzplus
Microsoft-Finanzchef John Connors führt das gute Bilanzergebnis vor allem auf die Zuwächse in den Bereichen Betriebssysteme sowie Server-Software zurück. Tatsächlich konnte der Konzern in beiden Unternehmensbereichen erheblich zulegen. Im Bereich Server und Tools stieg der Umsatz von 1,88 auf 2,235 Milliarden Dollar. Der Verkauf von Windows-Betriebssystemen spülte rund 3 Milliarden Dollar in die Kassen des Konzerns. Positive Zahlen kamen auch aus der Office-Produktsparte. Hier gab es eine Umsatzsteigerung von 2,25 auf 2,56 Milliarden Dollar. Mittlerweile arbeitet auch Microsofts Online-Sparte profitabel. Der Umsatz des MSN-Portals, das auf dem Werbe- und Suchmaschinenmarkt direkt mit Über-Suchmaschine Google konkurrieren muss, wuchs von 491 auf 540 Millionen Dollar und warf einen Gewinn von 77 Millionen Dollar ab, 20 Millionen Dollar mehr als im Vergleichsquartal des letzten Jahres.
Zurück zur News-Übersicht