Raffinierte Spyware täuscht Blue Screen vor
„Smithfraud“ aus dem Dunkelweb
Die Zusammenarbeit zwischen Spywareproduzenten und Internetbetrügern wird immer raffinierter. Es ist zwar nicht das erste Mal, dass Spyware als Werbevehikel für ein Programm dient, das gerade Spionagesoftware ausmerzen soll. Doch „Smithfraud“ ist an Dreistigkeit beinahe nicht zu überbieten. Laut BSI kann sich der Surfer mit diesem neuen Schadprogramm hauptsächlich in den Schmuddelecken des Web infizieren. Beim Ansurfen bestimmter, präparierter Pornowebseiten wird „Smithfraud“ automatisch aus dem Netz geladen und installiert. Der aufmerksame Windows-User merkt die Veränderung sofort. Denn der Internet Explorer verhält sich plötzlich anders als gewohnt.
Personalisierte Werbung
Suchanfragen werden auf bestimmte Suchmaschinen umgeleitet, deren Homepages mit Werbung zugekleistert sind. Gleichzeitig werden – wie es sich für einen zünftigen Spion gehört – sämtliche Suchbegriffe gespeichert und an die Urheber des Schadprogramms weitergeleitet. Ziel ist es, dem so ausspionierten User personalisierte Werbeanzeigen unterzujubeln. Aber „Smithfraud“ hat sein Pulver damit noch nicht verschossen. „Smithfraud“ kann noch mehr.
Blauer Bildschirm auf Bestellung
Blaue Bildschirme sind für jeden Windows-Nutzer die Alarmsignale schlechthin. Das System ist abgestürzt, Datenverlust droht, und wer weiß, ob nicht auch Windows selbst gelitten hat und hinterher mit großem Aufwand „repariert“ werden muss. Gerade der unbedarfte User fühlt sich bei einem blauen Bildschirm meistens stark verunsichert. Gut, dass es den „Smithfraud“ gibt. Der jedenfalls hat für alle User das passende Programm parat, das blaue Bildschirme künftig verhindern will. Das Einzige, was den arglosen User dann noch von ungetrübten Windows-Freuden trennt, ist eine kurze Registrierung. Er gibt seine Daten in ein Formular der Betrüger ein – und hört nie wieder etwas von ihnen. Denn die Internetbetrüger, die „Smithfraud“ durchs Netz schicken, haben es nur auf die persönlichen Daten des Nutzers abgesehen. Die lassen sich in einschlägigen Kreisen prima zu Geld machen. Und dass der blaue Bildschirm diesmal nicht von Windows kam, sondern von „Smithfraud“ vorgetäuscht worden war, erfährt der ahnungslose User auch nicht.
MS Antispyware weiterhin kostenlos
Gut, dass es Antispyware gibt. Mit Hilfe dieser Software lassen sich Spy- und Adware meist problemlos finden. Das BSI stellt auf seinen Webseiten das kostenlose Programm „Spybot“ zur Verfügung. Auch Microsofts Antispyware hat sich größtenteils bewährt und wird zudem noch bis zum Jahresende kostenfrei bleiben. Das eigentlich für Ende Juli vorgesehene Ablaufdatum wurde von Microsoft bis zum Jahresende verlängert. Gleichzeitig wurde ein grundlegendes Update der Betaversion in Aussicht gestellt. Wann die Beta 2 konkret auf den Markt geworfen und welche Neuerungen sie enthalten wird, steht derzeit offenbar noch nicht endgültig fest.
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