Ein Wirbelsturm als Geldmaschine
Neuer Sturm – gleiches Spiel
Das gleiche zynische „Spiel“, das schon im Gefolge des Hurrikans Katrina zu beobachten war, wiederholt sich jetzt beim zweiten schweren Wirbelsturm, der die gebeutelten Küstenregionen von Texas und Louisiana derzeit heimsucht. Schon bei Katrina versuchten Betrüger die spendenbereite US-Bevölkerung übers Internet gehörig abzuzocken. Webseiten, die versprachen, Geld für die Opfer des zerstörerischen Wirbelsturms zu sammeln, wurden von heute auf Morgen zu Dutzenden ins Netz gestellt. Gespendet werden sollte über den Internetbezahldienst PayPal. Was mit dem Spendengeld geschehen sollte, darüber schwiegen sich die Webseitenbetreiber in aller Regel aus. Kein Wunder – wer gibt schon gerne zu, dass er auf der Welle der Hilfsbereitschaft surft und die Spendengelder in die eigenen Taschen schaufeln will.
Eine Betrugsidee macht Schule
Bei „Rita“ nun das gleiche Bild – sogar noch ein paar Nummern schärfer. Noch bevor der Hurrikan überhaupt zu Schäden führte, waren Netzbetrüger schon am Werk. Die profitträchtige Katrina-Idee hatte offenbar Schule gemacht. Denn nach Informationen der Washington Post zählen Organisationen wie das SANS Internet Storm Center derzeit bereits Hunderte von betrügerischen Webseiten, die an der Katastrophe verdienen und vom Leid der Betroffenen sowie von der Spendenbereitschaft der US-Bevölkerung profitieren wollen. Sicherheitsberater Tom Linston hat im World Wide Web mittlerweile mehr als 1100 Webseiten gefunden, die das Wort „Rita“ enthalten. Zusammen mit Anti-Spam-Organisationen und US-amerikanischen Behörden werden diese Webseiten derzeit geprüft, um Betrugsseiten und ihren Betreibern so schnell wie möglich das Handwerk zu legen.
Rita als Geldmaschine bei eBay
Auch Internetauktionshaus eBay bleibt von Rita-Betrügern nicht verschont. Findige Abzocker versteigern dort gegenwärtig etliche Domainnamen, die das lukrative Wort „Rita“ - in welcher Kombination auch immer - enthalten. Das Anfangsgebot für Domains wie RitaAid.net lag bei satten 10.000 US-Dollar. Die Betreiber der Auktion hoffen offenbar, dass sich genug zahlungskräftige Betrüger finden, die solche Webdomains ersteigern, um sie anschließend für ihre betrügerischen Machenschaften nutzen zu können. Ebenso skurril wie betrügerisch war darüber hinaus eine Auktion zur Versteigerung von Toastscheiben, in die das Wetterkartensymbol für einen Hurrikan und der Name Rita eingebrannt worden waren. Vierzig Prozent des Auktionserlöses sollten den Katastrophenopfern zugute kommen, versprach der Initiator der Auktion. eBay handelte schnell. Einen Tag nach Eröffnung war die Toast-Auktion von den Webseiten des Internetauktionshauses wieder verschwunden.
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