VoIP kann teuer werden
Das BSI auf der Systems
Die Technologie-Messe System hat am 24. Oktober in München ihre Pforten geöffnet. 1260 Aussteller aus 23 Ländern präsentieren dort für fünf Tage ihre High Tech-Neuheiten. Einer der Schwerpunkte der diesjährigen Systems ist das Thema IT-Sicherheit. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ist mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten. Das BSI will über aktuelle Sicherheitstechnologien informieren und hat zum Messeauftakt ihre aktuelle Studie zum Thema Sicherheit der Internettelefonie der Öffentlichkeit präsentiert.
VoIP mit deutlich mehr Sicherheitsrisiken
Voice over IP sei in den letzten Jahren zu einer ernsthaften Alternative zur klassischen Telefonie gereift, erklären die Verfasser zu Beginn ihrer Studie. Mittel- und langfristige könne der Einsatz dieser neuen Technik zu Kosteneinsparungen führen. Das sei auch einer der Hauptgründe, der viele Unternehmen derzeit veranlasse, Internettelefonie als reale Alternative zur herkömmlichen Telefonie in Erwägung zu ziehen. Sicherheitsfragen würden dabei oftmals übersehen. Im Vergleich zu traditionellen Telekommunikationsanlagen sei der ungesicherte Einsatz von VoIP mit deutlich größeren Risiken verbunden. Denn, so die Verfasser der BSI-Studie, „die VoIP-Systeme erben die Sicherheitsrisiken der IP-Welt und behalten gleichzeitig die meisten aus der TK-Welt.“ Das vermeintlich billige Telefonieren übers Internet könne deshalb am Ende reichlich teuer werden.
Deutlich mehr Angriffe zu erwarten
„Mit der Verbreitung neuer Systeme erhöht sich auch das Risiko für Angriffe“, erklärte BSI-Präsident Udo Helmbrecht bei der Vorstellung der Studie in München. VoIP ist kein Nischenprodukt nur für Außenseiter mehr, sondern entwickelt sich zu einer massenhaft angewandten Technologie und zieht deshalb vermehrt auch Angreifer auf sich. Bei der Frage, welches System anzuschaffen sei, „sollten die realisierten Sicherheitsmaßnahmen im Fokus stehen und nicht nur die Systemfunktionalität“ oder der Preis, meinte Helmbrecht.
Kosteneinsparungen könnten aufgefressen werden
Die BSI-Studie soll in diesem Zusammenhang als Hilfestellung dienen, um VoIP-Systeme sicherer zu machen. Und Sicherheit gibt es nirgendwo zum Nulltarif. Der dafür nötige finanzielle Aufwand könne am Ende die angepeilten Kosteneinsparungen wieder auffressen. Die Kosten für die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen sollten deshalb bereits frühzeitig in die Planungen einbezogen werden, um einer bösen finanziellen Überraschung nach Einführung von VoIP vorzubeugen. „Am Ende sollte die Entscheidung für oder gegen den Einsatz von VoIP-Systemen immer zu Gunsten der IT-Sicherheit ausfallen“, bringen die Verfasser der Studie ihre Ergebnisse auf den Punkt. Mit anderen Worten: Wer sich die erforderlichen zusätzlichen Sicherheitsinvestitionen nicht leisten kann, der sollte auf Internettelefonie gefälligst verzichten.
Zurück zur News-Übersicht