29. April 2005:

Zum Shopping ins Netz

Wenn einer eine Reise bucht – dann macht er das oft online. Auch Medikamente werden immer häufiger per Internet gekauft, behauptet die neueste Studie der Enigma Gesellschaft für Konsumforschung. Danach wuchs die Zahl der deutschen Online-Shopper im letzten Jahr um rund zwei Millionen auf 25,2 Millionen Käufer an. Im Vergleich zu 2003 hat sich das Wachstum allerdings verlangsamt, was Amazon und eBay allerdings nicht weiter stören dürfte. Wie der „Online Shopping Survey“ ergab, gehören beide Webseiten zu denjenigen Online-Shopping-Webseiten, die am häufigsten empfohlen werden.

Repräsentative Ergebnisse
Der „Online Shopping Survey“ der Gesellschaft für Konsumforschung ist eine jährlich wiederkehrende Untersuchung, die das Kaufverhalten der deutschen Internetuser hinterfragen will. Zu diesem Zweck wurden im Januar und Februar dieses Jahres insgesamt 1039 Internetnutzer zwischen 14 und 69 Jahren telefonisch zu ihrem Online-Konsumverhalten befragt. Die Befragungsergebnisse wurden mittels statistischer Berechnungs- und Analyseverfahren auf die Grundgesamtheit aller deutschen Internetuser hochgerechnet. Die Studie erhebt den Anspruch, repräsentative Aussagen über das Konsumverhalten der deutschen Surfer im Internet machen zu können. Herausragendes Ergebnis ist, dass sich Online-Shopping mittlerweile etabliert hat. Knapp die Hälfte der Deutschen zwischen 14 und 69 Jahren kauft im Internet ein. Dabei gehören Pauschalreisen und Medikamente zu den wachstumsstärksten Marktsegmenten.

Apotheken und Reisebüros auf dem Vormarsch
Die höchsten Zuwächse erzielten die Online-Apotheken. Ursache ist die Neureglung zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung, die dem Medikamentenmarkt im Netz einen rechtlichen Rahmen verpasst. Rund 1,7 Millionen Internetnutzer haben im letzten Jahr Online-Apotheken aufgesucht und dort ihre Medikamente erstanden. Das sind fast doppelt so viele wie 2003. Zweitstärkster Wachstumsmarkt ist die Tourismusbranche. Wer eine Pauschalreise buchen möchte, informiert sich immer häufiger im Netz und bucht die Reise anschließend in einem virtuellen Reisebüro. Die Anzahl der reisefreudigen Onlinebucher hat im letzten Jahr um 42 Prozent zugenommen und ist damit auf 2,6 Millionen Internetnutzer angewachsen. Zu den wachstumsstärksten Marktsegmenten gehören außerdem Mietwagen, Lebensmittel und Getränke sowie die Unterhaltungselektronik.

eBay und Amazon werden am häufigsten empfohlen
Insgesamt sind 2004 rund 25,2 Millionen Deutsche im Netz auf Shopping-Tour gegangen. Das entspricht knapp der Hälfte aller Deutschen zwischen 14 und 69 Jahren. eBay und Amazon dürfen sich dabei am meisten freuen. Denn noch vor der Bahn AG und den Versandhändlern Otto und Quelle gehören diese beiden Online-Shopping-Webseiten zu denjenigen, die mit großem Abstand am häufigsten empfohlen wurden. Satte 73 Prozent der Online-Shopper empfehlen laut Studie einen Einkaufsbummel bei eBay; 55 Prozent schicken Freunde und Bekannte regelmäßig zu Buch-und-alles-mögliche-Versender Amazon. Weit abgeschlagen folgen mit 11 Prozent die Bahn AG sowie Otto (6 Prozent) und Quelle (5 Prozent). Auch für Prognosen ist sich die Gesellschaft für Konsumforschung keineswegs zu schade. Die Zahl der Online-Shopper werde auch in den nächsten Jahren weiter steigen, heißt es allerdings recht vage in der Pressemitteilung der GfK.

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