Grillhuhn via Messenger
Instant Messaging im Aufwind
Die Zukunft der Kommunikation per Internet heißt Instant Messaging. Das jedenfalls hatte das nicht-kommerzielle US-amerikanische Pew Internet and American Life Project im September letzten Jahres in einer Untersuchung herausgefunden. Danach nutzen bereits vier von zehn erwachsenen US-Bürgern mit Internetanschluss regelmäßig Instant-Messaging-Systeme – mit steigender Tendenz. Die Vorteile dieser Art der Kommunikation im Vergleich etwa zu Emails liegen auf der Hand. Per Instant Messenger lässt es sich in Echtzeit „reden“, man muss also nicht auf die Antwort des anderen warten und kann wie im „normalen“ Gespräch direkt reagieren, sodass sich die Kommunikation wesentlich „flüssiger“ gestaltet. Außerdem stört kein Spam, und auch Viren, Würmer und Trojaner suchten Instant-Messenger-Nutzer bisher eher selten heim. Das könnte sich in Zukunft ändern.
Bropia.F verbreitet sich per MSN Messenger
Zwar tauchten von Zeit zu Zeit auch bisher schon Schadprogramme auf, die sich über Instant-Messaging-Systeme verbreiteten. Auch Spamprobleme sind den eifrigen Nutzern dieser Form des Chattens durchaus nicht völlig unbekannt. Doch als Sicherheitsrisiko waren Instant Messenger bisher selten in den Schlagzeilen. Mit Bropia.F ist nun von bisher Unbekannten ein gefährliches Wurmprogramm in die freie Wildbahn des Internets entlassen worden, das sich auf den MSN Messenger spezialisiert hat. Der Wurm kommt nicht via Email in den heimischen PC, sondern nutzt den Datentransfer über den Messenger aus dem Hause Microsoft, um in Windows-PCs einzudringen. Einmal im PC überwacht der Wurm die Kontaktliste des MSN-Messengers und sendet eine Kopie von sich an jeden Kontakt, dessen Online-Status sich verändert. Wer das Schadprogramm auf seinen PC lässt und es anschließend startet, infiziert sich mit dem Wurm.
Mit Bropia.F ist nicht zu spaßen
Bropia.F hat es in sich. Wie alle Schadprogramme ist auch dieser Wurm zunächst damit beschäftigt, sich weiter zu verbreiten. Daneben trägt der Wurm noch den Multifunktionstrojaner Agobot.AJC im Gepäck. Dieser Trojaner ermöglicht es einem Angreifer, den befallenen PC fernzusteuern. Auf diese Weise können Daten ausgespäht oder der befallene PC zu einer ferngesteuerten Spamschleuder umfunktioniert werden. Daneben besitzt Agobot auch Funktionen, die für Denial-of-Service-Angriffe verwendet werden können. Mit Hilfe solcher DOS-Attacken werden die angegriffenen Server mit einer Vielzahl von Anfragen überflutet, sodass sie unter der Last dieser Anfragen schließlich zusammenbrechen.
Virenprüfung „per Hand“
Antivirenfirmen raten generell zum vorsichtigen Umgang mit Dateien, die via Messenger zum Herunterladen angeboten werden. Sie sollten prinzipiell nicht ausgeführt bzw. vorher mit einem aktuellen Virenscanner überprüft werden. Ob ein PC bereits von Bropia.F infiziert wurde, lässt sich dieses Mal auch ohne Virenscanner feststellen. Der Wurm speichert nämlich auf der Festplatte des infizierten Rechners im Rootverzeichnis C:\ unter dem Dateinamen sexy.jpg das Bild eines gegrillten Hähnchens ab.
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