Was nervt Internetnutzer an kommerziellen Webseiten ganz besonders? Wie muss eine Seite aussehen, damit Besucher regelmäßig wiederkommen? Eine Umfrage im Auftrag der US-amerikanischen Online-Marketing-Firma eMarketer weiß darauf (nicht nur) eine Antwort. PopUp-Werbung, Zwangsregistrierung, bevor man Inhalte zu Gesicht bekommt, und die Notwendigkeit, zusätzliche Software installieren zu müssen, sind diejenigen Eigenschaften einer Webseite, die die Surfer am meisten ärgern. 75 Prozent der Befragten antworteten, sie würden solche Seiten nicht ein zweites Mal besuchen.
PopUp-Fenster führen die Negativliste an
PopUp-Werbefenster haben einen schlechten Ruf. Wie die Marktforscher der US-Firma eMarketer herausgefunden haben wollen, lehnen viele Surfer solche Seiten ab. Befragt wurden rund 2500 erwachsene US-Bürger nach den nervigsten Merkmalen kommerzieller Webseiten. 34,9 Prozent von ihnen entschieden sich für PopUp-Werbefenster. Diese Form der Werbung belegt mit Abstand Platz eins der Hitliste der negativen Webseiteneigenschaften. Die meisten Webseitenbetreiber scheint das kaum zu stören. Denn befragt nach denjenigen Werbeformen, von denen sie sich die höchsten Einnahmen versprechen, nannten immerhin knapp 17 Prozent aller Webseitenbetreiber PopUp-Werbung – und zwar noch vor den durch Google besonders populär gewordenen Textlinks.
Lästige Extras
Niemand kauft die Katze gern im Sack. Zwangsregistrierung, bevor man Inhalte einsehen kann, ist deshalb für 16,7 Prozent der befragten Surfer eine ärgerliche Angelegenheit, gefolgt von der Notwendigkeit, zusätzliche Software zu installieren, um Webseiteninhalte anschauen oder anhören zu können. 15,7 Prozent lehnen solche Zusatzsoftware ab. Ärgerlich sind daneben überlange Ladezeiten, tote Links, eine verwirrende Navigation sowie veraltete Inhalte. Aber auch fehlende Kontaktinformationen und automatisch abspielende Audiodateien empfinden viele Surfer als lästig. Wer auf seiner Seite dann auch noch Laufschriften, tausend (animierte) Grafiken sowie eine mangelhafte Suchmöglichkeit präsentiert, könnte seine Seite auch gleich schließen. Surfer finden solche „Extras“ lästig und kehren in der Regel kein zweites Mal zurück.
Wie genervte Surfer reagieren
Auf die Frage, wie sie denn auf ärgerliche Webseiten reagieren würden, wussten gut 75 Prozent der Befragten eine eindeutige Antwort: künftig einen großen Bogen um die Seite machen. Fast ebenso viele Surfer würden sich umgehend aus den kommerziellen Werbe-Newslettern des Webseitenbetreibers austragen. Erst recht würde kaum jemand dort etwas kaufen. Denn eine mangelhafte Webseite würde die dahinter stehende Firma in einem schlechten Licht erscheinen lassen. Dieser Auffassung sind rund siebzig Prozent der befragten Internetuser.
Kaum Bedenken gegen Zwangsregistrierungen
Die Ergebnisse, die die Firma eMarketers präsentiert, lassen sich auch gegen den Strich bürsten – was viele kommerzielle Webseitenbetreiber offenbar auch machen. Denn dass manchem User beispielsweise Zwangsregistrierungen unangenehm sind, ist ein offenes Geheimnis. Trotzdem bleiben solche User in der Minderheit: Lediglich 16,7 Prozent der Befragten lehnen Zwangsregistrierungen ab. Das bedeutet, dass sich rund achtzig Prozent der Surfer bedenkenlos für eine Registrierung entscheiden, um die Inhalte einer Webseite einsehen zu können – was kommerzielle Webseitenbetreiber höchst erfreulich finden dürften. Denn über die Zwangsregistrierung erfragen sie oftmals mehr als nur die Emailadresse eines potenziellen Kunden. Die zusätzlichen Informationen werden ausgewertet und gezielt für personalisierte, äußerst lukrative Werbung eingesetzt.
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