Im Internet Explorer ist erneut eine schwere Sicherheitslücke entdeckt worden. Sie ermöglicht es einem Angreifer, in einem fremden System beliebigen Programmcode auszuführen. Diesmal befindet sich das Sicherheitsloch in den Programmroutinen, die für die Verarbeitung von HTML-Code zuständig sind. Das bloße Ansurfen einer entsprechend präparierten Webseite reicht aus, um einen Angreifer ins System zu lassen. Solche und ähnliche Sicherheitslücken verschaffen Konkurrenzbrowsern ungeahnten Auftrieb. Am meisten profitiert davon zurzeit der Open-Source-Browser Firefox. Die Tendenz scheint eindeutig: Firefox kommt – langsam, aber stetig.
Kritische Sicherheitslücke im Internetexplorer
Die kürzlich entdeckte neue Sicherheitslücke im Internet Explorer wird von Experten durchweg als besonders kritisch eingestuft. Sie steckt in den Programmroutinen zur Verarbeitung von HTML-Code und ermöglicht einem Angreifer vollen Zugriff auf das System des ahnungslosen Surfers, der sich noch immer per Internet Explorer ins WWW wagt. Zu lange src- und name-Attribute innerhalb eines iframe-Tags provozieren offenbar einen Buffer Overflow, über den sich dann beliebiger Programmcode ins System des Users schleusen und ausführen lässt.
Windows XP auf den neuesten Stand bringen
Betroffen sind offenbar Systeme, die mit Windows 2000 und Windows XP Service Pack 1 laufen. XP-User, die das Service Pack 2 installiert haben, sind von dieser neuerlichen Sicherheitslücke nicht betroffen. Windows XP sollte deshalb dringend per Service Pack 2 auf den neuesten Stand der Microsoftschen Sicherheitstechnik gebracht werden. Für Windows 2000 existiert derzeit noch kein Patch, der die neuerliche Sicherheitslücke wirksam flicken könnte. Als Notlösung sollten Windows-2000-Nutzer zumindest das ActiveScripting im Internet Explorer deaktivieren – oder zum Surfen im Web einen anderen Browser als den Internet Explorer nutzen.
Internet Explorer als Sicherheitsrisiko
Meldungen über Sicherheitslücken im Internet Explorer sind nichts Neues. Sie tauchen beinahe mit der Regelmäßigkeit eines Schweizer Uhrwerks immer wieder auf und verschaffen dem Browser aus dem Hause Microsoft ein denkbar schlechtes Image als akutes Sicherheitsrisiko. Dass die Zahl der Internet-Explorer-Nutzer deshalb stetig sinkt, dürfte kaum verwundern. Selbst weniger versierte Computernutzer steigen in immer größerer Zahl beispielsweise auf Firefox um, den Open-Source-Browser der Mozilla-Foundation. Das mag zum einen tatsächlich an der unbestreitbar höheren technischen Qualität des kostenlosen Firefox-Browsers liegen. Andererseits schlachten die Firefox-Macher die Sicherheitsprobleme des schwächelnden Microsoft-Browsers geschickt für die Verbreitung ihres Browsers aus.
„Firefox kommt“
Werbeanzeigen, die nicht nur in Provinzblättern irgendwo in Texas, sondern in der überregionalen New York Times landesweit erscheinen sollen, kosten eine Stange Geld, die die notorisch klamme Mozilla-Foundation nicht besitzt. Um sich trotzdem eine 70.000-Dollar-Anzeige in der New York Times leisten zu können, rief die Mozilla-Stiftung über eine extra eingerichtete Webseite zu Spenden auf – mit durchschlagendem Erfolg: Statt der erhofften 70.000 Dollar wurde bisher bereits eine Viertelmillion an Spendengeldern einkassiert – ein gutes Startkapital für die Kampagne mit dem Slogan „Spread Firefox“. Eine ähnliche Kampagne ist auch für Deutschland geplant. Die Aktion „Firefox kommt“ ruft ebenfalls zu Spenden auf, wodurch Anzeigen in der Süddeutschen Zeitung, in der Welt sowie in der FAZ finanziert werden sollen.
Firefox im Aufwind
Microsofts Internet Explorer dominiert den Browsermarkt nach wie vor. Doch die erdrückend hohen Marktanteile bröckeln. Marktforschungsunternehmen haben festgestellt, dass der Microsoft-Browser kontinuierlich Marktanteile verliert. In den USA sank der Anteil der IE-Nutzer im Zeitraum Juni bis Ende Oktober von 95,48 auf 92,86 Prozent. Gleichzeitig steigerte sich der Mozilla-Browser von 3,54 auf 6,02 Prozent. Die Dominanz des Internet Explorers ist zwar immer noch erdrückend, dennoch lasse sich aus diesen Zahlen den Marktforschern zufolge bereits ein recht eindeutiger Trend ablesen, der sich kurz und bündig so umschreiben lässt: Firefox im Aufwind.
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