Bürger-CERT online
Otto Normalsurfer im Visier
Das Bürger-CERT wurde mit großem Medienecho und politisch hochkarätig kürzlich in Berlin aus der Taufe gehoben. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit BSI-Präsident Udo Helmbrecht den Startschuss für das neue Informationsangebot im Web zu geben. Bürger-CERT richtet sich vor allem an den technischen Laien. Es will Otto Normalsurfer sowie kleine Unternehmen über „Viren, Würmer und Sicherheitslücken in Computeranwendungen“ in einer auch dem technischen Laien verständlichen Sprache informieren. Dabei möchte man sich auf die Analyseergebnisse von Experten des BSI und Mcert verlassen.
Drei neue Newsletter
Neben den aktuellen Warnhinweisen, die auf der Webseite des Bürger-CERT zu finden sind, wird der neue Informationsdienst drei spezielle Email-Benachrichtungssysteme anbieten, die von jedem Nutzer kostenfrei abonniert werden können. Der Newsletter „Sicher informiert“, der bisher vom BSI herausgegeben wurde, soll regelmäßig alle vierzehn Tage einen Überblick über die Gefahrenlage geben. In ihm wird es zusammenfassende Artikel zu jeweils aktuellen Fragestellungen geben. Ein eher technisch orientierter Newsletter wird wöchentlich über neue Sicherheitslücken sowie Viren, Würmer und Trojaner informieren. Er wendet sich an den informierten Laien, der beispielsweise Begriffe wie „buffer overflow“ oder „Denial-of-Service-Attacke“ wenigstens ansatzweise mit Inhalt füllen kann. Ergänzt werden diese beiden regelmäßig erscheinenden Newsletter durch einen „Extradienst“, der tagesaktuell bei akuten Sicherheitsproblemen verschickt wird.
Störungsfreie IT-Infrastrukturen
Das Bürger-CERT wird gemeinsam vom BSI und dem Mcert Deutsche Gesellschaft für IT-Sicherheit betrieben. Das Mcert ist ein Projekt des IT-Branchenverbandes Bitkom, das sich eigenem Bekunden zufolge an kleine und mittelständische Unternehmen richtet, um sie über Sicherheitsprobleme aufzuklären. Angestrebt wird Hilfe zur Selbsthilfe. Sowohl Bürger-CERT als auch Mcert sind integraler Bestandteil des noch von der rotgrünen Koalition unter Federführung des damaligen Bundesinnenministers Otto Schily entworfenen „Nationalen Plans zum Schutz der IT-Infrastrukturen“. Dort wurde die wirksame Aufklärung von Privatnutzern und Unternehmen über die Gefahren, die im Internet lauern können, als wichtige Voraussetzung für eine störungsfrei arbeitende IT-Infrastruktur gewertet.
Aufklärung tut Not
Die Webseite des Bürger-Cert will keinen Surfer von der Benutzung ausschließen. Sie ist deshalb barrierefrei gestaltet. Auch ein Glossar und ein Archiv, in dem ältere Sicherheitsmeldungen gesammelt werden, gehören mit zum Angebot des neuen Sicherheitsportals. Hauptzielsetzung von BSI und Bürger-Cert ist es, das Thema IT-Sicherheit möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und sie dafür zu sensibilisieren. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Ziel auch tatsächlich erreicht wird und beispielsweise auch jene Nutzergruppen angesprochen werden können, die sich bisher jeder Aufklärung beharrlich entzogen haben.
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