Die Zukunft der Kommunikation per Internet heißt „Instant Messaging“ und verdrängt zunehmen die Kommunikation via Email. So jedenfalls lautet das Ergebnis einer Untersuchung des nicht-kommerziellen US-amerikanischen Pew Internet and American Life Project. Nicht nur Jugendliche zählen danach zu den eifrigen Nutzern der Echtzeitkommunikation. Auch bei den erwachsenen US-Bürgern wird der Chat per Instant Messenger immer beliebter. Bereits mehr als vier von zehn erwachsenen US-Bürgern mit Internetanschluss nutzen regelmäßig die verschiedenen Instant-Messaging-Systeme der drei großen Anbieter AOL, Yahoo und Microsoft – nicht nur zu Hause, sondern auch am Arbeitsplatz. Sicherheits- und Spam-Probleme bleiben in der Studie außen vor.
„Instant Messaging ist wie eine ganz normale Unterhaltung“
Die Vorteile des Instant Messaging gegenüber anderen Formen der Online-Kommunikation lägen laut Amanda Lenhart vom Pew Internet and American Life Project auf der Hand: „Instant Messaging ist wie eine ganz normale Unterhaltung“, meint die Expertin in Sachen Online-Kommunikation. Anders als beispielsweise bei der Kommunikation via Email braucht man auf die Antworten seines „Gesprächspartners“ nicht zu warten. Man kann direkt reagieren, sodass sich die Kommunikation sehr viel „flüssiger“ als beispielsweise per Email gestaltet. Immer mehr US-Amerikaner verschicken deshalb lieber Sofortnachrichten als beispielsweise Emails. Auch das bei Emails wachsende Spam-Problem trägt mit zu dieser Entwicklung bei. Es darf deshalb kaum verwundern, dass das Instant Messaging der Kommunikation per Email den Rang abzulaufen droht. 24 Prozent der 2204 Befragten Internetnutzer gaben bereits an, mehr Sofortnachrichten als Emails zu verschicken.
Instant Messaging am Arbeitsplatz
Die Kommunikation über Instant Messenger beschränkt sich nicht nur auf die Privatsphäre. Einer Studie zufolge, die AOL in Auftrag gegeben und kürzlich veröffentlicht hat, gewinnt die Echtzeitkommunikation auch am Arbeitsplatz immer mehr an Bedeutung. AOL hat herausfinden lassen, dass immerhin bereits 27 Prozent der Instant-Messenger-Nutzer auch in ihren Büros über Instant-Messaging-Systeme mit Kollegen chatten. Darüber hinaus wird Instant Messaging zunehmend eingesetzt, um auch mit Kunden und Klienten in Kontakt zu treten. Immerhin nutzen laut AOL-Studie bereits 34 Prozent der Befragten Instant-Messaging-Systeme für direkte Kundenkontakte.
Licht und Schatten
Wo laut Pew- und AOL-Studie viel Licht ist, könnte auch ein wenig Schatten sein. Tatsächlich werden in beiden Studien Fragen, die die Sicherheit von Instant-Messaging-Systemen und beispielsweise die problemlose Verbreitung von Schadprogrammen durch diese Systeme betreffen, mit keinem Wort erwähnt. Ebenso fällt bei diesen Studien unter den Tisch, dass auch die Nutzer von Instant-Messaging-Systemen durchaus Spam-Botschaften erhalten. Es ist sogar davon auszugehen, dass das Spam-Problem proportional zur wachsenden Verbreitung der Instant-Messenger-Kommunikation ebenfalls zunehmen wird. Die Pew-Studie weist aber immerhin darauf hin, dass Instant Messenger gerade am Arbeitsplatz nicht von allen als Segen empfunden werden. Immerhin beantworteten 41 Prozent der Befragten die Frage, ob durch Instant-Messaging-Kommunikation die Zusammenarbeit mit den Kollegen verbessert werde, mit einem klaren Nein.
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