Microsoft plant neue Suchtechnik
Live Search weit abgeschlagen
Die Marktanteile sind fest verteilt. Google führt, danach erscheint mit großem Abstand Yahoo, und auf dem dritten Platz – allerdings mit noch größerem Abstand zu Yahoo folgt endlich Microsofts Live Search. Die konkreten Marktanteile mögen von Monat zu Monat schwanken. Gegenwärtig suchen 53,7 Prozent aller US-Amerikaner mit Google. Der Redmonder Suchtechnik vertrauen jedoch nur 8,9 Prozent – Tendenz sogar noch fallend. Aber an der grundsätzlichen Markt-, Macht- und Werbeeinnahmenverteilung ändert sich seit Jahren nichts.
Redmonder Qualitätsoffensive?
Dabei hat Microsoft bereits erhebliche Summen in die Entwicklung einer eigenen Suchtechnologie investiert. Auch die Frage, ob Google qualitativ bessere Suchergebnisse liefert, lässt sich durchaus nicht eindeutig beantworten. Google ist zu einem Synonym für Suchen geworden – egal wie gut oder schlecht die Suchergebnisse im Vergleich zu anderen Suchmaschinen im Einzelfall auch ausfallen mögen. Dennoch setzt Microsoft mit seinem neuerlichen Vorstoß auf Qualität. Die Microsoft-Suche soll qualitativ bessere Ergebnisse als die Konkurrenz liefern. Die Zauberworte heißen „Mix“, „Web Assistant“ und „Desktop Search“.
Neue Suchstrategien
Offenbar sind die Programmierarbeiten an dieser neuen Suchsoftware bereits so weit gediehen, dass die Softwarefirma glaubte, an die Öffentlichkeit gehen und schon vorab Werbung machen zu können. So geschehen kürzlich in Redmond. Vor dreihundert geladenen Gästen präsentierte Lili Cheng, bei Microsoft bisher für das Nutzer-Interface von Windows Vista zuständig, die neuen Suchideen aus Redmond. „Internetsuche ist heutzutage eine sehr einsame Sache“, stellte Cheng zu Beginn fest. Dagegen will Microsoft etwas unternehmen.
Suchergebnisse teilen
750 Mitarbeiter arbeiten u. a. gerade an Mix, einer Suchmöglichkeit ganz im Sinne des Web 2.0. Der Nutzer soll seine Suchergebnisse künftig mit anderen teilen können. Revolutionär klingt das noch nicht. Aber Cheng hatte noch mehr im Gepäck. Die Suchergebnisse sollen durch Rückkoppelung mit den Suchstrategien anderer Nutzer verfeinert werden, erklärte Cheng. In die Aufbereitung der Suchergebnisse soll beispielsweise einfließen, wie andere Nutzer ihre Suchstrategie nach einer erfolglosen Suche geändert haben, um auch wirklich das zu finden, was sie haben wollten.
Blumenkohl statt Helmut Kohl
Aber auch mit den eigenen früheren Suchdurchläufen soll die Suche abgeglichen werden. Diese Suchdurchläufe sollen auf der Festplatte des Nutzers gespeichert werden und die Ergebnislisten mit beeinflussen. Zudem werden die Suchergebnisse mit allen Dokumenten und Dateien verglichen, die sich auf der Festplatte befinden. Man möchte dadurch beispielsweise erreichen, dass die Suche etwa nach Kohl nicht den Blumenkohl, sondern den Helmut Kohl liefert. Wer auf seiner Festplatte hauptsächlich Dokumente zum Thema Gartenbau und Gemüsezucht gespeichert hat, wird sich u. U. eher für den Blumenkohl erwärmen können. Vorrangig würden auf den Suchergebnislisten zum Suchwort „Kohl“ dann Webseiten angezeigt, die sich dem Gartengemüse und nicht dem Politiker widmen.
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