Microsoft auf Shopping-Tour
Weitere Shopping-Touren geplant?
Sicherheit wird bei Microsoft in den letzten Jahren bekanntermaßen besonders groß geschrieben. Bill Gates hat sie vor drei Jahren zur Chefsache erklärt, und seitdem unternimmt der Redmonder Softwarekonzern etliche Anstrengungen, um seine Betriebssysteme und Programme sicherer zu machen. Regelmäßige monatliche Patch-Days sollen dafür Sorgen, dass Sicherheitslücken so schnell und gründlich wie möglich geschlossen werden. Das Service Pack 2 für Windows XP reduzierte sich im Kern auf ein groß angelegtes Sicherheitsupdate des Betriebssystemflaggschiffes Windows XP, und erst kürzlich veröffentlichte Microsoft ein derzeit noch kostenloses Anti-Spywareprogramm, das Windows-XP-Nutzer vor Spionageprogrammen schützen soll. Auch einen Virenscanner hat Microsoft bereits im Angebot. Dieser beschränkt sich derzeit aber auf die Erkennung und Entfernung einiger weniger, für Windows-Nutzer aber besonders lästiger Schadprogramme wie MyDoom oder Blaster. Mit der nun eingekauften Firma Sybari und deren Technologie könnte Microsoft in naher Zukunft einen weiteren großen Schritt in Richtung eigenes Virenschutzprogramm wagen. Auch weitere Firmenaufkäufe sind nicht ausgeschlossen.
Microsoft im Plus – Symantec und McAfee im Minus
Analysten halten eine solche Einkaufsstrategie für logisch. Wirtschaftlich machen die Investitionen in ein hauseigenes Microsoft-Virenschutzprogramm nämlich durchaus Sinn. Der Markt für Antivirensoftware ist nicht zuletzt auf Grund der gravierenden Sicherheitsmängel, die Microsoft-Produkte vielfach aufweisen, äußerst lukrativ. Antivirenfirmen wie Symantec oder McAfee glänzen mit hervorragenden Geschäftsbilanzen. Mit einem eigenen Virenscanner könnte sich Microsoft ein gehöriges Stück von diesem Marktkuchen abschneiden. In ihren offiziellen Kommentaren zum Aufkauf des Antiviren-Spezialisten Sybari gaben sich die beiden Marktführer Symantec und McAfee allerdings gelassen. Greg Myers von Symantec hält diese Transaktion für unbedeutend, George Samenuk von McAfee sieht das Wachstum seiner Firma dadurch nicht beeinträchtigt. US-Börsenprofis reagierten offenbar sensibler. Während Microsoft-Aktien geringfügig an Wert gewannen, wanderten die Aktien von Symantec (minus 8,2 Prozent) und McAfee (minus 6,4 Prozent) schnurstracks Richtung Keller.
Zurück zur News-Übersicht