Webby-Nominierungen perfekt
Google Earth und Google Maps
Der große Abräumer unter den diesjährig Nominierten hört auf den Namen Google. Nominiert wurde die Suchmaschinenfirma, die in den letzten Jahren meistens gleich mehrere Webbys einheimsen konnte, diesmal allerdings nicht für ihren Suchdienst, sondern für ihre Angebote Google Earth und Google Maps. Google Maps wurde in den vier Kategorien „Beste Anwendungen“, „Dienste“ und „Reisen“ sowie zusammen mit Google Earth auch unter „Bestes Design“ nominiert. Google Earth taucht darüber hinaus noch in der Gruppe „Breitband“ auf. Auch die britische BBC ist ebenso wie in den letzten Jahren gleich mehrfach vertreten und hat gute Chancen erneut einen Webby zu ergattern.
Deutsche Nominierungen
Deutsche Webseiten findet man in den Nominierungslisten eher selten. Noch seltener holt eine nominierte deutsche Webseite den Internet-Oscar dann auch nach Hause. Vor zwei Jahren hatte die Seite www.carstuckgirls.com das große Los gezogen. Nominiert in der Kategorie“ Sonderbares“ wurde ihr der Webby dann auch tatsächlich zugesprochen. Warum? Darüber schweigt sich die Jury regelmäßig aus. Denn auf carstuckgirls geht es einzig und allein um Videos von jungen Damen, die meist leicht bekleidet Autos aus dem Schlamm herausschieben müssen. Die Amerikaner finden an diesen Videoclips offenbar so sehr Gefallen, dass die Seite in diesem Jahr erneut nominiert wurde – ebenso wie www.t-systems-hightechsailing.com, eine Seite übers Segeln, in der Kategorie „Sport“ sowie 4178°, eine dreidimensionale Flash-Tour durch Chicago, unter der Rubrik „Studentenseiten“.
Die Jury entscheidet
Ob die drei nominierten deutschen Seiten eine Chance auf den diesjährigen Webby-Award in ihrer Kategorie haben werden, entscheidet in den nächsten Wochen die prominent besetzte Jury der Academy of Digital Arts and Sciences. Ihr gehört wie in jedem Jahr die Creme de la creme des Internets an. Aber auch Europäer wie der Musiker David Bowie oder die isländische Sängerin Björk sind mit von der ansonsten überwiegend US-amerikanischen Partie. Zu den fünfhundert Jurymitgliedern zählen z. B. der Musiker Beck, der in diesem Jahr mit seiner sehenswerten eigenen Webseite selbst im Wettbewerb vertreten ist, Matt Groening, der Vater der Simpsons, Filmregisseure, Journalisten, prominente Webdesigner und Vertreter der amerikanischen Softwareindustrie wie Oracle-Chef Larry Ellison.
Nutzer entscheiden mit
Auf die Jurymitglieder kommt in den nächsten Wochen bis zur offiziellen Preisverleihung jede Menge Arbeit zu. Seiteninhalt, Struktur und Navigation, Design, Technik, Interaktivität und der allgemeine Eindruck, den ein Webauftritt erzeugt, sind die sieben Kategorien, in denen die preisverdächtigen Webseiten nun ein letztes Mal auf Bits und Bytes hin kontrolliert werden. Vorher schon hatte ein Expertengremium die Spreu vom Weizen getrennt und aus allen eingereichten Webseiten die jeweils besten Fünf herausgefiltert. Man muss allerdings weder prominent noch Experte sein, um bei den Webby-Awards mitentscheiden zu können. Neben der Experten-Jury haben auch die Internetnutzer ein Wörtchen mitzureden. Wer sich auf der Homepage des Veranstalters registrieren lässt, kann bei der Nutzerbefragung mitmachen und in jeder der sechzig Kategorien für seine absolute Lieblingsseite stimmen. Neben dem Experten-Webby wird nämlich jeweils auch ein „People’s Voice“-Webby verliehen. Dabei kann es durchaus geschehen, dass Experten und Nutzer am Ende unterschiedliche Seiten favorisieren.
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