Neuigkeiten Übersicht

Dumm
gelaufen!

Lizenz zum Schmunzeln
Glosse der Woche

E-Learning - Lernen mit freier Zeiteinteilung - Wo immer Sie wollen! EDV-Schule Heil, Fulda

Spaß im Internet gibt's massenhaft, aber die Lizenz zum Schmunzeln finden Sie nur hier!
12. September 2006:

Alles oder nichts

Das freie Online-Lexikon Wikipedia wird sich dem Druck der chinesischen Zensurbehörden nicht beugen. Beanstandete Artikel werden nicht entfernt oder überarbeitet. Im Gegenteil äußerte Jimmy Wales, Gründer des freien Online-Lexikons Wikipedia, sein Unverständnis über die chinesischen Zensurmaßnahmen. Gleichzeitig forderte der Wikipedia-Gründer andere in China tätige Unternehmen wie etwa Microsoft, Yahoo und Google auf, dem Beispiel der Wikipedia zu folgen und Zensurmaßnahmen abzulehnen. „Alles oder nichts!“, laute die Parole.

Wikipedia in China nicht erreichbar
Wer in China Wikipedia sucht, erhält seit Oktober letzten Jahres eine Fehlermeldung. Weder die chinesische noch die anderen regionalen Ausgaben des Online-Lexikons lassen sich in China aufrufen. Das nicht immer zuverlässige, aber dennoch weltweit überaus beliebte Online-Nachschlagewerk wird in China von der staatlichen Zensur geblockt. Offizielle Begründungen gibt es dafür nicht. Und auch Jimmy Wales ist sich nicht sicher, warum die chinesischen Behörden sein Nachschlagewerk für chinesische Nutzer unzugänglich machen.

Irrtum oder Absicht?
„Wir wissen nicht, warum wir geblockt wurden“, sagte Wales in einem Gespräch mit der britischen Tageszeitung The Observer. „Wir haben interne Regeln über Neutralität und das Löschen persönlicher Angriffe und solcher Sachen.“ Außerdem sei die Wikipedia weit davon entfernt „ein Hafen für Dissidenten oder eine Protestseite zu sein, meinte Wales. „Deshalb denken wir, dass das Blocken (der Wikipedia) ein Irrtum ist und beseitigt werden sollte“. Wales will das Tischtuch zwischen den chinesischen Behörden und der Wikipedia nicht völlig zerschneiden, diplomatischer kann man den zu Grunde liegenden Sachverhalt nämlich kaum formulieren – und naiver möglicherweise auch nicht.

Ausgewogen und neutral
Der chinesischen Regierung passen die Informationen, die die Wikipedia beispielsweise zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens von 1989 liefert, nicht ins ideologische Konzept. Da hilft es wenig, wenn Wales erklärt, der fragliche Artikel sei ausgewogen und neutral, weil er sowohl die offizielle chinesische Version als auch andere Quellen beispielsweise zur Zahl der Todesopfer damals zitiert. Es ist gerade diese Form der Ausgewogenheit, die beide Positionen als gleichwertig nebeneinander stellt, die den chinesischen Zensurbehörden ein Dorn im Auge ist. Zeigt sie doch dem chinesischen Wikipedia-Nutzer überdeutlich erstens, dass es auch eine andere als die staatlich publizierte „Wahrheit“ gibt, und zweitens, dass er den offiziellen Angaben nicht trauen könne.

Anspruch auf Wahrheit
Ausgewogenheit ist eine liberale Forderung, die totalitären Regimen völlig fremd ist. Die chinesische Führung mag sich auf ihren Volkskongressen „offener“ und „diskussionsbereiter“ als früher zeigen. Wenn es um grundlegende Fragen geht, wird sie sich immer wieder auf ihren ideologischen Anspruch zurückbesinnen, die „historische Wahrheit“ für sich gepachtet zu haben. Deshalb wird sie es kaum dulden, wenn die ideologisch verordnete „Wahrheit“ zum Beispiel durch Artikel in der Wikipedia in Frage gestellt wird.

Kritik an Google & Co.
Zensur und Wikipedia passen nicht zusammen, erklärte Wales und sprach die Hoffnung aus, dass sich auch andere Unternehmen, die in China Geld verdienen wollen, dem „Alles oder nichts“ der Wikipedia-Macher anschließen würden. Namentlich werden Microsoft, Google und Yahoo erwähnt, die sich bekanntermaßen der chinesischen Zensur mit zum Teil fadenscheinigen Argumenten gebeugt haben. Um auf dem riesigen chinesischen Markt präsent zu sein, hatten die Google-Betreiber den chinesischen Behörden nachgegeben und für chinesische Nutzer „politisch heikle“ Seiten aus ihrem Webindex herauszensiert. Google wird sich in China weiterhin „gewissen Regeln“ unterwerfen und den Zensurmaßnahmen der Behörden Folge leisten, erklärte Google-Mitbegründer Sergey Brin Anfang Juni dieses Jahres auf einer Pressekonferenz in Washington und begründete diese Haltung mit dem naiven Statement: Wir „liefern den Chinesen letztlich mehr Informationen (…) und können dadurch vielleicht etwas verändern.“

Zurück zur News-ÜbersichtNach oben

Zurück zu den Brandneuen Lizenzen
Alfred Krüger: Angriffe aus dem Netz. Die neue Szene des digitalen Verbrechens.

Vorsicht Surftipps!
Ärztelatein, Falsche Viren, Film ab! Propaganda, Suppenseite, Fotografie, Frische Fische, Nachrichten, Freud, Filmfehler, Kultfilme, Boxen, Donald Duck, Musikseiten!

CD-Tipp des Monats:
Hier geht's zu den CD-Kritiken...
just books
JustBooks.de ist der Marktplatz für gebrauchte, antiquarische und vergriffene Bücher. Hier finden Sie alles: Vom antiquarischen Sammlerstück über Fach- und Studienliteratur bis hin zu Comics und Science-Fiction.
just books


Infos zu Ihrer Stadt
 
© Alfred Krüger http://www.akrue.de/