MySpace.com soll sicherer werden
Kommunikativ
Sexuelle Belästigung in Chaträumen und ähnlichen Treffpunkten, in denen sich vorwiegend Jugendliche aufhalten, ist im Internet keine Seltenheit. Schon seit längerem haben US-Ermittlungsbehörden beispielsweise das populäre, so genannte Social Network MySpace.com im Visier. Speziell Jugendliche nutzen gern die Möglichkeiten, die ihnen dieses Webangebot zur Selbstdarstellung und Kontaktaufnahme bietet. Hier kann man schnell und problemlos seine eigene Webseite mit persönlichen Informationen, Hobbys, Vorlieben, eigenen Bilder und sogar Videos ins Netz stellen. Jeder Nutzer kann sich diese Seiten ansehen – eine kommunikative Idee, die mittlerweile von mehr als sechzig Millionen Surfern regelmäßig genutzt wird. MySpace.com zählt in den USA zu den am meisten besuchten Webseiten.
Kehrseite der Medaille
Diese kommunikative Idee hat allerdings auch eine Kehrseite: Auch Kriminelle nutzen zunehmend die Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme zu potenziellen Opfern via MySpace.com. Sie nutzen die praktischen Suchfunktionen, die solche Seiten bieten, um sich ihre Opfer auszusuchen und mit ihnen in Kontakt zu treten. Das US-Internetmagazin „wired“ berichtet etwa über mehrere mysteriöse Mord- und Vergewaltigungsfälle, in denen die Täter offenbar über Communities wie MySpace.com oder über Chaträume Kontakt mit ihren jugendlichen Opfern aufgenommen hatten.
Zu sorglos im Netz
Den MySpace.com-Betreibern ist diese Entwicklung selbstverständlich nicht verborgen geblieben. Sie raten ihren Kunden deshalb schon seit längerer Zeit, keine detaillierten persönlichen Angaben wie Adressen, Telefonnummern oder Realnamen ins Netz zu stellen – mit mäßigem Erfolg. „Die Jugendlichen geben zu viel von sich preis“, erklärt etwa Staatsanwalt Christopher Morano aus Connecticut. Auch fehle jugendlichen Chattern oft das Gespür für die reale Gefahr. Eine australische Untersuchung vom Dezember 2005 etwa ergab, dass vierzig Prozent der befragten Teenager unumwunden zugaben, sie würden sich gegebenenfalls mit einer Person, die sie im Internet kennen gelernt hätten, auch real treffen. Nur zwölf Prozent würden vorher ihre Eltern um Erlaubnis fragen.
Aufklärung über richtiges Verhalten
Um ihren Nutzern einen besseren Schutz vor kriminellen Machenschaften zu gewährleisten, haben die Betreiber von MySpace.com nunmehr einen Sicherheitschef eingestellt. Hemanshu Nigam, zuvor als Strafverfolger im US-Justizministerium und später als Sicherheitsbeauftragter bei Microsoft tätig, soll die Betreiber von MySpace.com künftig in Sicherheitsfragen beraten. Insbesondere ist an Kampagnen gedacht, mit denen die Nutzer der Online-Community nachhaltig über mögliche Gefahren und richtiges Verhalten im Internet aufgeklärt werden sollen.
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