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18. Juni 2007:

Reformen bei eBay

Bei eBay gehen die Geschäfte schlechter. In den USA liegen die Angebote, die bei eBay eingestellt wurden, im Juni bisher 3,8 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresmonats. In Deutschland wurden gar 16,5 Prozent weniger Waren über eBay angeboten. Mit einer Reihe von Änderungen will eBay gegensteuern. Eine neue personalisierte Suche soll für bessere Ergebnisse sorgen, das Layout der Webseite übersichtlicher werden. Auch an der Preisschraube möchte eBay-Chefin Meg Whitman gerne drehen: nicht nach oben wie gehabt. eBay will für Händler offenbar die Preise senken.

eBay unter Druck
eBay ist unter Druck geraten. Analysten und Investoren sind mit der Geschäftsentwicklung beim Internetauktionshaus unzufrieden. Sie wollen mehr Geld sehen und fordern von der eBay-Leitung weitreichende Reformen und Verbesserungen. eBay-Chefin Meg Whitman hat sich diesem Druck gebeugt. Es blieb ihr auch gar nichts anderes übrig. Denn die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Das eBay-Angebot reduzierte sich in den USA im Juni bisher um 3,8 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat. In Deutschland erwartet man gar einen Rückgang um satte 16,5 Prozent.

Neues Design für eBay-Seite
„Wir müssen darauf achten, dass unsere alten Kunden bei uns bleiben“, sagte die eBay-Chefin am Rande der jährlichen eBay-Live-Konferenze in Boston. „Aber noch mehr müssen wir über Produktänderungen nachdenken.“ Das haben die eBay-Manager offenbar bereits getan. Einer der Hauptpunkte werden Änderungen im eBay-Design und Layout sein, kündigte Whitman an. Vor allem wolle man die neue eBay-Webseite übersichtlicher als bisher gestalten. Eine neue Version befinde sich bereits in der Testphase.

Neue personalisierte Suche
Ein weiterer Kernpunkt der geplanten eBay-Reformen wird eine völlig überarbeitete Suchfunktion sein. Bisher wurden die Suchergebnislisten in Abhängigkeit vom jeweiligen Auktionsende der gesuchten Produkte erstellt. Das soll sich künftig ändern. Die Suche soll personalisiert werden. Neue Suchalgorithmen sollen dafür sorgen, dass die Suchergebnislisten stärker an der Person des Suchenden sowie an die zu suchenden Waren angepasst werden. Aus dem Nutzungsverhalten und bisherigen Käufen des eBay-Kunden werden Rückschlüsse auf seine Interessen gezogen und die Produkte entsprechend präsentiert. In die Ergebnisse gehen auch die Bewertungen ein, die die Händler vorzuweisen haben. Man teste auch hier noch, sagte Whitman. Doch die ersten Ergebnisse seien schon vielversprechend.

Händler skeptisch
Ob und inwieweit die Änderungen vor allem in der Suche von den eBay-Nutzern akzeptiert werden, steht auf einem anderen Blatt. Insbesondere die professionellen Händler werden jeden Schritt, den eBay hier unternimmt, mit Argusaugen beobachten. Denn für die Händler ist es essenziell, dass ihre Angebote auch tatsächlich problemlos gefunden werden und alle Händler ihre Waren unter denselben Bedingungen anbieten können. Außerdem hält sich hartnäckig das Gerücht, eBay würde bestimmte Händlergruppen bevorzugen und deren Produkte in den Suchergebnislisten dann möglicherweise besser platzieren, erklärt Ina Steiner, Herausgeberin der Webseite AuctionBytes.com.

Niedrigere Gebühren
Meg Whitman mag solche Argumente natürlich nicht gelten lassen. In der Geschichte des Unternehmens habe es Phasen gegeben, in denen man sich mehr um die Händler kümmerte, zu anderen Zeiten sorgte man sich mehr um die Käufer. Die nun geplanten Reformen würden in erster Linie im Interesse der Käufer erfolgen. Aber auch die Händler werden profitieren. Bill Cobb, eBay-Chef von Nordamerika, kündigte in einigen Bereichen Gebührensenkungen an. Einzelheiten wurden noch nicht bekannt gegeben. Außerdem habe eBay mit US-amerikanischen Paketversendern verhandelt und niedrigere Preise ausgehandelt.

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/