Wahlkampf im Mitmachweb
Clinton und Giuliani vorn
Umfragen zufolge baut Hillary Clinton bei den Demokraten derzeit ihren Vorsprung aus. Rund 51 Prozent der Demokraten favorisieren Clinton als Kandidatin für die Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr. Lediglich 21 Prozent kann Barack Obama auf sich vereinigen. Bei den Republikanern führt derzeit der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani – allerdings nicht ganz so deutlich. Lediglich 27 Prozent der Republikaner halten Giuliani für den besten Kandidaten. Auf Platz 2 folgt Fred Thompson, früherer Senator aus Tennessee, mit 19 Prozent. Er liegt damit nur zwei Prozentpunkte vor John McCain aus Arizona.
CNN-Debatte mit Fragen von YouTube
Ob die Gegner im Präsidentschaftswahlkampf Clinton und Giuliani heißen oder am Ende doch noch andere Kandidaten im nächsten Jahr gegeneinander antreten werden, wird auch im Internet entschieden. Die Kandidaten haben nicht nur eigene Homepages und Weblogs. Sie stellen sich auch den Fragen, die der Netzgemeinschaft unter den Nägeln brennen. Ende Juni veranstaltete der US-Fernsehsender CNN zusammen mit YouTube ein erstes Fragenmarathon an die Spitzenkandidaten der beiden Parteien. Zuerst waren die Demokraten dran. Später folgten die Republikaner. Die Fragen wurden per Video gestallt und stammten von YouTube-Mitgliedern. Die Videofragen wurden von CNN ausgewählt. Die YouTube-Gemeinschaft hatte keine Mitbestimmungsrechte.
MTV-Politiker-Chat mit Fragen von MySpace
Ähnlich läuft das Frage-und-Antwortspiel beim Politiker-Chat von MTV und MySpace ab. MySpace-Nutzer dürfen die Fragen formulieren. Welche Fragen anschließend den Politikern vorgelegt werden, bestimmt die Redaktion von MTV. Beide Veranstaltungen stießen auf zum Teil heftige Kritik. Den Veranstaltern wurde vorgeworfen, die Netzgemeinschaft zu bevormunden. Man solle gefälligst über die zu stellenden Fragen abstimmen lassen. Die YouTube- oder MySpace-Nutzer wüssten am besten, welche Fragen ihnen unter den Nägeln brennen würden – besser jedenfalls als die Redaktionen von CNN und MTV.
Zehn Fragen
Eine neue Plattform will jetzt alles besser, sprich: demokratischer machen. Ihr Name: 10 Questions. Hier können Nutzer ihre Video-Fragen noch rund drei Wochen lang bis zum 14. November einstellen. Anschließend wird über die Fragen abgestimmt. Die zehn Video-Fragen mit den meisten Stimmen werden den Kandidaten vorgelegt. Die Beteiligung lässt derzeit noch zu wünschen übrig. Lediglich 33 Fragen wurden bisher erst gestellt.
Über Fragen und Antworten wird abgestimmt
Nachdem die Kandidaten die zehn populärsten Videoanfragen beantwortet haben, werden die Antwort-Videos ebenfalls auf 10 Questions veröffentlicht. Die Nutzer können anschließend darüber abstimmen, ob die Kandidaten die Fragen ausreichend beantwortet haben. Bisher hat sich allerdings noch kein Kandidat bereit erklärt, bei diesem politischen Frage-und-Antwort-Spiel mitzumachen. Unterstützt wird das Projekt von bekannten US-Bloggern sowie von der Tageszeitung New York Times und dem Fernsehsender MSNBC.
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