Microsoft mit Interpol gegen Phisher
Phishing bedroht den eCommerce
„Phishing ist ein Verbrechen“, erklärte Neil Holloway, Chef von Microsoft Europa während des EuroISPA-Workshops in Brüssel. „Es untergräbt das Vertrauen der Menschen in das Internet. Dadurch werden die Bestrebungen der europäischen Politik zunichte gemacht, Bürger für die Nutzung von innovativen Internetdiensten zu begeistern.“ Die von Microsoft ins Leben gerufene „Global Phishing Enforcement Initiative“ will deshalb an drei strategischen Punkten ansetzen: Erstens sollen die Verbraucher umfassend über die Methoden der Phisher aufgeklärt werden. Zweitens soll für eine striktere Strafverfolgung von Internetbetrügern gesorgt werden, und drittens sollen Lösungen gegen Phishing-Verfahren vorangetrieben werden. Microsoft selbst wird dazu mit seinem neuen Internet Explorer in der Version 7.0 beitragen. In den renovierten Redmonder Hausbrowser, der noch dieses Jahr auf den Markt geworfen werden soll, sollen auch Anti-Phishing-Tools integriert sein. Konkurrenzbrowser haben solche mehr oder weniger wirksamen Werkzeuge längst in ihrem Repertoire.
Microsoft will Beamte schulen
Wie schon beim Kampf gegen die betrügerischen Machenschaften der Nigeria-Connection will Microsoft die ermittelnden Interpol-Beamten vor allem mit technischem Know-how ausstatten. „Die Partnerschaft zwischen Interpol und Microsoft bringt der Polizei in den Interpol-Mitgliedsstaaten immense Vorteile, besonders was die Schulung von Beamten bezüglich neuester technologischer Fortschritte anbelangt“, meinte Bernhard Otupal von der Interpol-Abteilung für Finanz- und Hightech-Kriminalität. Dies werde sich vor allem auf die kriminaltechnischen Untersuchungen der Phish-Züge positiv auswirken.
Betrugswebseiten frühzeitig ausschalten
Betrügerische Phishing-Methoden sollen allerdings nicht nur reaktiv, sondern möglichst bereits prophylaktisch bekämpft werden. Hier sind die Internetprovider in der Pflicht. Wie Kurt Einzinger, Vizepräsident der EuroISPA erklärte, werde man künftig verstärkt die Registrierung neuer Domains kontrollieren. Betrügerische Webseiten, auf die die Phisher ihre ahnungslosen Opfer locken, besitzen vielfach Namen, die denjenigen der Originalwebseiten täuschend ähnlich sind. Solche Webseiten sollen durch Kontrollen so frühzeitig entdeckt werden, dass sie für Betrügereien nicht mehr verwendet werden können. Microsoft heftet sich im Übrigen die stolze Zahl von 4.744 Phishing-Seiten ans Revers, die auf Veranlassung des US-Konzerns weltweit bereits gesperrt wurden. Eigenen Angaben zufolge hat der Softwarekonzern in den USA mittlerweile 117 Gerichtsverfahren gegen Phishing-Betrüger angestrengt.
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