Eolas-Patch kommt im April
Eolas Chancen stehen gut
Der Patentkonflikt zwischen Microsoft und der kalifornischen Firma Eolas dauert mittlerweile fast drei Jahre und ist immer noch nicht endgültig entschieden. Es geht um das Einbetten von PlugIns oder Applets in Webseiten. Die Firma Eolas behauptet, ein Patent auf diese Form der interaktiven Webseitengestaltung zu besitzen. Microsoft bestreitet dies, hat aber alle Register vergeblich gezogen und bisher nicht beweisen können, dass diese Technik schon vor der Patentanmeldung so genannte Prior Art war und deshalb nicht patentrechtlich geschützt werden konnte. Im Gegenteil stehen Eolas Chancen derzeit ausgesprochen gut, den Rechtsstreit zu gewinnen und über eine halbe Milliarde US-Dollar vom Redmonder Softwarekonzern zu kassieren.
Keine Lizenzen an den Gegner!
Offenbar sehen auch Microsofts Anwälte ihre Felle wegschwimmen. Der Konzern jedenfalls zieht jetzt die Notbremse und rüstet seinen Internet Explorer am nächsten regulären Patchday am 11. April so um, dass das Eolas-Patent künftig nicht mehr verletzt wird. Eine Lizenzierung des Patents an Microsoft kommt offenbar sowohl für Eolas als auch für den Softwareriesen nicht in Frage. Eolas-Chef Michael Doyle hatte bereits Anfang 2004 erklärt, er werde Gespräche mit der „Open-Source-Gemeinschaft“ aufnehmen. Von Lizenzverhandlungen mit Microsoft war damals nicht die Rede. Im Gegenteil kritisierte Doyle immer wieder die hohe Verbreitung des Webbetrachtungsprogramms aus dem Hause Microsoft. Ob es beim geplanten Termin zum Updaten des Internet Explorers bleiben wird, ist derzeit noch nicht hundertprozentig sicher. Gegenwärtig werde das Update getestet, erklärte Stephen Toulouse, der bei Microsoft für den Bereich Sicherheit zuständig ist.
Was wird sich ändern?
Nach dem Update des Internet Explorers wird sich für den Nutzer insgesamt recht wenig ändern. Erst wenn er auf Webseiten mit interaktiven Inhalten trifft, wird er den Unterschied bemerken. Die interaktiven Inhalte starten nicht mehr wie gewohnt automatisch, sondern müssen vom Nutzer per Mausklick aktiviert werden. Anwendungen, die keine Interaktion mit dem Surfer erfordern, laufen wie gewohnt. An einem Beispiel verdeutlicht Microsoft das neue Verhalten seines Browsers: Musikdateien, die in eine Webseite eingebettet sind, können wie gewohnt gestartet werden. Die Bedienschnittstelle des Players ist dann aber deaktiviert. Vor- und Zurückspulen ist nicht mehr automatisch möglich. Der Nutzer muss die Bedienschnittstelle zuvor erst explizit per Mausklick aktiviert haben.
Tipps von Microsoft
Während der Surfer nur wenig von den Änderungen bemerkt, kommt auf die Webentwickler erheblich mehr an Umstellungsarbeit zu. Sie können die standardmäßige Deaktivierung der Active Controls durch ein JavaScript umgehen, das in die entsprechenden Webseiten eingebaut werden muss. Microsoft gibt auf seinen Entwicklerseiten bereits seit längerem Tipps, wie Webseiten umgestaltet werden müssen, damit sie das bisher gewohnte Verhalten auch bei interaktiven Inhalten zeigen.
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