Vorsicht, Betrug!
Nutzlose Anti-Spyware-Programme
Sie nennen sich „Spy Sniper“, „GoodbyeSpy“ oder „Agent Spyware“ – betrügerische, völlig nutzlose Anti-Spyware-Programme, die dem arglosen Nutzer dennoch versprechen, ihn von gefährlicher Spionagesoftware befreien zu können. Die meisten von ihnen sind – abgesehen von der betrügerischen Absicht, die dahinter steckt – ebenso harmlos wie nutzlos und richten im PC des Anwenders keinen Schaden an. Was sie verbindet, ist, dass dem arglosen Nutzer Geld für ein völlig nutzloses Programm aus der Tasche gezogen wird. Daneben bewirken sie, dass sich der Nutzer mit solchen Programmen auf der sicheren Seite wähnt und den Festplatten-Scans dieser Betrugsprogramme Glauben schenkt. Gefährliche Spyware, die seinen PC infiziert haben könnte, bleibt unentdeckt und spioniert den User weiterhin nach Strich und Faden aus.
Spyware selbst da, wo keine Spyware ist
Die US-Sicherheitsfirma Sunbelt hat kürzlich einen besonders gewieften Vertreter dieser Betrugsprogramme entdeckt. Das Programm hört auf den Namen „Spyware Soft Stop“ und wird von einer Firma mit angeblichem Sitz in Moskau kostenpflichtig verbreitet. Über die konkreten Kosten ihres Programms verrät die Firma auf ihrer Webseite allerdings nichts. Die erfährt der arglose Nutzer erst dann, wenn er das Programm heruntergeladen, installiert und ein erstes Mal getestet hat. „Spyware Soft Stop“ erweist sich dabei als wahrer Alleskönner. Das Programm findet nämlich Spyware sogar dort, wo keine Spionagesoftware ist. Mit anderen Worten: Wer den ersten kostenlosen Probe-Scan gestartet hat, erhält umgehend die Meldung, sein PC sei mit Spionagesoftware und anderen gefährlichen Schadprogrammen wie etwa dem Internetwurm MyDoom und etlichen Trojanischen Pferden infiziert.
Täuschen und abkassieren
Nicht jeder Anwender fällt auf solche Täuschungsmanöver herein. Deshalb haben sich die Macher von „Anti Spyware Stop“ etwas Besonderes einfallen lassen. Wer in den fraglichen Ordnern nach den „gefährlichen“ Dateien sucht, die „Anti Spyware Stop“ entdeckt haben will, wird tatsächlich fündig. Kein Wunder: Diese Dateien hat das Betrugsprogramm beim „Festplatten-Scan“ selbst dort deponiert. Die Dateien an sich sind laut Sunbelt-Blog harmlos. Sie dienen nur dem Zweck, dem Nutzer erstens einen Befall mit gefährlicher Spyware vorzutäuschen und ihm zweitens zu demonstrieren, dass das Betrugsprogramm diese Dateien auch tatsächlich entfernt – allerdings nur bis zum nächsten Scan. Dann beginnt dieses Spielchen erneut.
„Freundlicher“ Support inbegriffen
Die Webseite, mit der die Betrüger auf Kundenfang gehen, hinterlässt auf den ersten Blick einen durchaus seriösen Eindruck. Neben einem Mix aus sachlicher Information und Werbesprüchen findet man gar einen „freundlichen und hilfreichen“ Support, der angeblich rund um die Uhr erreichbar ist. Stutzig machen sollte allerdings die Tatsache, dass man ein Impressum sowie allgemeine Geschäftsbedingungen auf der gesamten Webseite vergeblich sucht. Stattdessen gibt die Firma, ohne lästige Fragen nach dem Warum, Wieso, Weshalb stellen zu wollen, eine großzügige Geldzurückgarantie, falls der Kunde mit dem erstandenen Programm unzufrieden ist. Auf einen Link zur Webseite der Betrüger wurde aus verständlichen Gründen verzichtet.
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