Suchen mit "elgooG"

Seien wir mal ehrlich: Es gibt Seiten im Netz, die man nicht wirklich, zumindest auf den ersten Blick nicht braucht. Weil sie so verrückt sind wie elgooG. Denn elgooG ist eine Spiegelseite - im wörtlichen Sinne. elgooG ist das Spiegelbild von Google: seitenverkehrt, geschrieben wird von rechts nach links. Und elgooG ist unfreiwillig noch ein wenig mehr. Von seinen Schöpfern zunächst nur als lustiger optischer Gag gemeint, dient elgooG mittlerweile nicht nur der Belustigung seiner Besucher, sondern schlägt Ländern wie China, die die offizielle Google-Seite per rigoroser Internetzensur immer wieder einmal sperren, ein kräftiges Internet-Schnippchen.

Wenn eine Webseite so stark besucht wird, dass der Server, auf dem die Seite liegt, dem Besucheransturm nicht gewachsen ist, dann gibt es eine ganz beliebte Lösung. Man richtet auf einem anderen Server eine Spiegelseite ein, einen sogenannten Mirror, der die Inhalte der Originalwebseite spiegelt. Surfer können auf die Spiegelseite ausweichen, und der Ursprungsserver wird entlastet. Diese an sich nützliche Verfahrensweise haben die Betreiber der satirischen Webseite alltooflat.com wörtlich genommen und eine Spiegelseite der beliebten Suchmaschine Google angelegt.

elgooG ist eine Spiegelseite der besonderen Art. Denn elgooG sieht aus, als würde man den Monitor durch einen Spiegel betrachten. Schrift und Bilder werden seitenverkehrt wiedergegeben. Geschrieben wird - wie könnte es auch anders sein - von rechts nach links. Aus Google wird dadurch elgooG, das Wort "Directory" verkehrt sich in yrotceriD, und natürlich gibt man seine Suchanfragen nicht von links nach rechts, sondern in umgekehrter Reihenfolge ein.

Ein Beispiel: Wer "Akrue" sucht, tippt "eurka" ein - und erhält die Google-Suchergebnisseite selbstverständlich auch als Spiegelseite. Alle Suchergebnisse sind von rechts nach links zu lesen. Selbst der vertikale Scrollbalken befindet sich nicht wie gewöhnlich rechts, sondern an der verkehrten, an der linken Bildschirmseite. Nur die Reihenfolge der Links ist nicht verkehrt: Wer "eurka" sucht, der findet "akrue" und die "Lizenz zum Schmunzeln" mit diversen Unterseiten selbstverständlich gleich an erster Stelle!

elgooG dient nicht nur der Belustigung seiner Besucher, sondern hat sich, wie das Beispiel China zeigt, überraschenderweise als wirksame Waffe gegen staatliche Internetzensur erwiesen. Als die chinesische Regierung im September 2002 die Google-Websuche in China wieder einmal sperrte, blieb Google trotzdem zu erreichen - per elgooG. Der staatlichen Zensurbehörde war die Google-Spiegelseite offenbar nicht bekannt.

Eine offizielle Unterstützung seitens der Suchmaschinenfirma Google erfährt die Spiegelseite von alltooflat.com trotzdem nicht. Als die alltooflat-Crew sich mit der Bitte ans Google-Hauptquartier wandte, zwecks Kostendeckung T-Shirts mit elgooG-Aufdruck herstellen und verkaufen zu dürfen, war man bei Google nicht begeistert. Als Antwort kam ein rigoroses "Nein"!